-  
- 
        Die Gebührenschraube 
          wird kräftig gedreht. Die Friedhofsgebühren sollen um 11 Prozent 
          steigen. Hinzu sollen noch Gebührenerhöhungen für Müll 
          und Abwasser kommen. Auf breiter Front will man den Einwohnern in Minden 
          an das Geld.  
-  
- 
        Für die 
          Erhöhung der Müllgebühren zeichnet der Kreis Minden-Lübbecke 
          verantwortlich. Genauer: Die Gesellschaft zur Verwertung organischer 
          Abfälle (GVoA mbh & Co. KG). Sie ist ein sogenanntes 
          Private - Public  Partnership - Unternehmen. An ihr ist neben 
          dem Kreis die LogA Logistik und Abfallverwertungs GmbH & Co. 
          KG mit 36,75 Prozent beteiligt. Diese wiederum gehört zur 
          Tönsmeier Unternehmensgruppe. Als Begründung für eine 
          Erhöhung der Gebühren für kommunalen Müll werden 
          die gesunkenen Verkaufspreise für aussortierte Wertstoffe wie z. 
          B. Altpapier genannt. Die geringere angelieferte Müllmenge sei 
          ein weiterer Grund. Nicht genannt wird, welche Profite der beteiligten 
          Unternehmensgruppe Tönsmeier zugesichert worden sind! Denn eine 
          derartige Zusicherung ist bei Private Public  Partnership 
          -Geschäftsmodellen üblich.  
-  
- 
        Auch beim 
          Abwasser begegnet uns diese Argumentation: Weil die Menge an Abwasser 
          sinkt, müsse der Preis erhöht werden. Dieselbe Argumentation 
          bringt auch E.on. Weil der Wasserverbrauch sinkt, müsse der Preis 
          für Trinkwasser angehoben werden. Also: Wasser sparen ist eben 
          doppelt teurer als es zu verschwenden. Der Kapitalismus mit seiner rein 
          betriebswirtschaftlichen Logik treibt eben seltsame Blüten. Gegen 
          alle gesamtgesellschaftliche Vernunft.  
-  
- 
        Die DKP lehnt 
          die Gebührenerhöhungen für Abwasser und Friedhöfe 
          ab. Steht hinter ihnen doch das Konzept sogenannter kostendeckender 
          Preise. In deren Kalkulation geht aber stets eine Gewinnberechnung mit 
          ein. Wir sagen: Beim Abwasser und der Unterhaltung von Friedhöfen 
          geht es um wesentliche Bestandteile der öffentlichen Daseinsvorsorge. 
          Die ist preiswert zur Verfügung zu stellen. Immerhin sind es die 
          werktätigen Menschen mit und ohne Job, die den Großteil aller 
          Steuern aufbringen. Sie müssen nicht noch zum zweiten mal zur Ader 
          gelassen werden. In Minden ist mindestens jeder Zehnte von Hartz IV 
          abhängig. Viele andere liegen mit ihrem Einkommen kaum über 
          der Bedürftigkeitsgrenze. Gerade sie werden von diesen Preissteigerungen 
          besonders hart getroffen. Jede Gebührenerhöhung ist zutiefst 
          unsozial und daher abzulehnen. 
-  
- 
         Die ehemaligen 
          Stadtwerke (von E.on geschluckt) und damit die Wasserversorgung gilt 
          es zu rekommunalisieren. Die Versorgung mit Trinkwasser darf kein Profitgeschäft 
          sein. E.on konnte im Frühjahr 2009 einen auf 10 Milliarden Euro 
          angewachsenen Gewinn vor Zinsen und Steuern ausweisen und seine Aktionäre 
          zufrieden stellen. Preistreiberei bei Strom und Gas - natürlich 
          in erster Linie für die normalen Haushalte, nicht für die 
          industriellen Großkunden - machen es möglich. Und auch das 
          Geschäft mit dem Wasser hilft dabei. Damit muss Schluss gemacht 
          werden.